Leseprobe
2.1 Überblick
2.1.1 Positionierung
Design Studio ist für Kunden von SAP BW – mit oder ohne SAP HANA – das Tool der Wahl zum Erstellen von Dashboards oder webbasierter BI Applikationen, insbesondere, wenn diese auch mobil verfügbar sein sollen.
In der offiziellen SAP-Kommunikation wird Design Studio als Premiumalternative zum SAP BEx WebApplication Designer (WAD) geführt und soll mittelfristig auch SAP BusinessObjects Dashboard (ehemals Xcelsius) ablösen.
2.1.2 Komponenten und Varianten
Design Studio besteht aus einer Client-Komponente, dem »Designer« zum Erstellen von Anwendungen und einer Serverkomponente, die zum Ausführen der Anwendung auf dem jeweiligen Server erforderlich ist. Unter Anwendungen oder Applikationen verstehen wir dynamische Berichte mit einem hohen Grad an Endanwender-Interaktion.
Der Endanwender schließlich benötigt lediglich einen Webbrowser zur Anzeige der Anwendungen. Eine vollständige Liste aller von Design Studio unterstützten Browser inkl. Versionen finden Sie in der Product Availability Matrix (PAM) im SAP Service Marketplace (http://service.sap.com/pam).
Die Client-Komponente für den Anwendungs-Entwickler ist ausschließlich für Windows und als 32-bit-Anwendung verfügbar. Sie benötigen außerdem Internet Explorer 9 oder höher, sowie eine Java Runtime 1.6 oder neuer, beides ebenfalls in der 32-bit-Version.
Auf der Serverseite stehen unterschiedliche Versionen für die SAP BusinessObjects-Plattform, SAP BW und SAP HANA zur Verfügung.
Alle Komponenten finden sich im SAP Service Marketplace (http://service.sap.com) und sind dort über den Menüpfad SAP Support Portal • Software Downloads • Installations and Upgrades unter »SBOP Design Studio« zu erreichen (im A-Z-Index unter D).
Arbeiten im lokalen Modus
Die Client-Installation beinhaltet eine lokale Laufzeitumgebung, die das Ausführen von Anwendungen auch ohne Zugriff auf einen Server ermöglicht.
Allerdings können dabei die eigentlichen Reportdaten aus der Datenquelle nicht zusammen mit dem Report gespeichert werden, sodass ein Offline-Arbeiten nur ohne Daten möglich ist.
Dieses Arbeiten im lokalen Modus hat in einem produktiven Einsatz zwar keine Relevanz, eignet sich aber im Rahmen der Entwicklung z.B. zum schnellen Testen neuer Versionen.
Lokale Projekte werden immer im Windows-Verzeichnis des Anwenders abgelegt, und zwar unter:
C:\Users\
Im lokalen Modus lässt sich dieser Ordner auch einfach aus dem Menü über Application • Open Repository Folder erreichen. Links auf externe Files, wie Bilder oder CSS-Dateien, müssen relativ zu diesem Verzeichnis angegeben werden.
Publizieren lokaler Projekte
Lokale Projekte können wie folgt zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Server publiziert werden: Tools • Upload lokal Application. Umgekehrt können Server Anwendungen über Hilfe • Support • Download Application lokal gesichert werden. In beiden Fällen müssen die Pfade von Datenquellen und externen Inhalten (z.B. Bildern, CSS-Dateien) angepasst werden.
Arbeiten mit der SAP BusinessObjects BI-Plattform
Die Nutzung der SAP BusinessObjects BI-Plattform (BIP) als Speicherort für Design Studio-Anwendungen bietet aktuell die meisten Möglichkeiten, da die verwendeten Daten aus unterschiedlichen Quellen (BW, HANA, Universen) und Systemen stammen können. Dabei können auch Daten aus unterschiedlichen Systemen in einem Report genutzt werden. Außerdem ist es momentan das einzige Szenario, das ein Konsumieren der Anwendung über die SAP BusinessObjects Mobile App ermöglicht.
Die Reports werden auf der SAP BI-Plattform abgelegt und über Lifecycle Management (LCM) transportiert (aktuell erkennt Promotion Management noch keine Abhängigkeiten von verwendeten OLAP-Datenquellen; dies ist aber für spätere Releases geplant). Die Zugriffsberechtigungen werden ebenfalls über Plattform-Berechtigungen (Rechte) gesteuert, die Datenberechtigungen hängen vom Typ der Datenquelle und der Art der Verbindung ab. Ist die Datenquelle ein SAP BW, so nutzt man in der Regel Single Sign-On (SSO) in Kombination mit den BW-Analyseberechtigungen.
Kriterien für eine Entscheidung zur Nutzung der BIP sind:
- beliebige Datenquellen (BW, HANA, Universen) nutzbar,
- unterschiedliche Datenquellen in ein und derselben Anwendung möglich,
- volle Mobile BI App-Integration.
Weiterführende Informationen zur Nutzung der BIP für Design Studio finden Sie im entsprechenden Design Studio Administrator Guide (http://help.sap.com/boad).
SAP NetWeaver BW
Insbesondere für Kunden ohne BI-Plattform ist die Möglichkeit interessant, SAP BW als Server zu nutzen, analog zu den klassischen BEx-Tools. Voraussetzung sind ein JAVA Stack sowie die Installation eines zusätzlichen Design Studio Add-Ins. Zur Anzeige im Enterprise Portal werden iViews verwendet (für Design Studio existiert ein eigenes Template). Die Anwendung selbst wird als TLOGO-Objekt gespeichert und über das Standard-Transportwesen transportiert, externe Dateien wie Bilder werden im MIME Repository abgelegt und müssen ebenfalls auf einen entsprechenden Transportauftrag geschrieben werden. Die Berechtigungen zum Erstellen oder Anzeigen einer Anwendung werden über das Berechtigungsobjekt S_RS_ZEN gesteuert. Datenberechtigungen, also, wer welche Inhalte sehen darf, werden in diesem Fall über die BW-Analyseberechtigungen abgebildet. Außerdem benötigt der Anwender Zugriff auf den entsprechenden InfoProvider oder die BEx Query.
Als Datenquelle kommen grundsätzlich nur Daten desselben BW-Systems infrage, auf dem der Server läuft, also insbesondere auch keine weiteren Datenquellen wie SAP HANA oder Universen. Nicht möglich ist eine Integration mit der Mobile BI App. Allerdings können Sie sich die Reports per URL-Direktzugriff oder über die mobile Version des NetWeaver-(NW-)Portals auch auf mobilen Endgeräten anzeigen lassen, wenn Ihr Gerät mit dem jeweiligen Netzwerk, in dem sich der Server befindet, verbunden ist.
Kriterien für eine Entscheidung zur Nutzung der NW-Plattform sind:
- keine separate BIP-Instanz notwendig,
- ausschließlich Datenverbindungen aus dem jeweiligen SAP BW möglich,
- keine Mobile BI App-Integration.
Weiterführende Informationen, Voraussetzungen und Hinweise zur Konfiguration bei Nutzung der Netweaver-Plattform finden Sie im entsprechenden Design Studio Administrator Guide für SAP NetWeaver (http://help.sap.com/boad).
SAP HANA
Seit Version 1.3 unterstützt Design Studio auch SAP HANA als mögliche Plattform.
Als Datenquellen kommen in diesem Fall wiederum nur Calculation oder Analytic Views desjenigen HANA-Systems infrage, auf dem die Anwendung läuft. Um die Views für Design Studio sichtbar zu machen, muss die Eigenschaft Multidimensional Reporting im SAP HANA Studio auf »true« gesetzt werden. In einem BW on HANA-System kann es sich bei dem View auch um ein automatisch aus der BW-Modellierung heraus generiertes Objekt auf Basis eines InfoProviders (jeder InfoProvider wird intern als HANA View abgebildet) oder einer BEx Query (ab BW 7.4 SP8) handeln.
Die Design Studio-Anwendung wird im SAP HANA Repository abgelegt und über das HANA-Transportmanagement transportiert. Auch die Berechtigungen müssen mit den in SAP HANA zur Verfügung stehenden Mitteln (i. d. R. über Access Role und Analytisches Privileg) abgebildet werden.
Kriterien für eine Entscheidung zur Nutzung der NW Plattform sind:
- separate BIP-Instanz notwendig,
- ausschließlich Datenverbindungen aus dem jeweiligen HANA-System,
- keine Mobile BI App-Integration.
Weiterführende Informationen zur Nutzung von SAP HANA als Plattform finden Sie im entsprechenden Design Studio Administrator Guide für SAP HANA (http://help.sap.com/boad).
Tabelle 2.1 zeigt eine Übersicht, welche Objekte für die unterschiedlichen Quellsysteme unterstützt werden und welche Plattform-Optionen jeweils zur Verfügung stehen.
Quelle | Objekte | Plattformen |
---|---|---|
BW | InfoCube, Query (View) | BIP, BW, |
HANA | Calculation View, Analytic View | BIP, HANA |
Universum | Single Source IDT | BIP |
Tabelle 2.1: Übersicht der Datenquellen mit entsprechenden Deployment-Optionen
In Version 1.3 werden aktuell nur relationale Single-source-Universen auf folgenden Quellen unterstützt (vgl. auch Abbildung 2.1):
- Microsoft SQL-Server,
- Sybase IQ,
- Teradata,
- IBM DB2,
- Oracle DB,
- SAP ERP,
- CSV und Excel.
Die Liste der unterstützen Universen wird im Laufe der Zeit über Servicepacks erweitert werden.
ABAP-Funktionsbausteine als Datenquellen
Über ein relationales Single-source-Universum lassen sich auch ABAP-Funktionsbausteine (FuBas) als Datenquellen in Design Studio verwenden. Dies ist eine einfache Möglichkeit, auf beliebige Informationen aus dem BW oder ERP zuzugreifen.
Abbildung 2.1: Datenquellen für Design Studio
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