Leseprobe
2.1 Kurzvorstellung der SAP-Rollen- und Profilstruktur
Programme, Services, Informationen und Tabellen werden in SAP mittels Berechtigungen vor unerlaubtem Zugriff geschützt. Endanwender benötigen daher in SAP für ihre tägliche Arbeit passende Befugnisse in Form von Transaktionen und adäquat ausgeprägten Berechtigungsobjekten. Im SAP-Berechtigungswesen wird zur Verwaltung von Berechtigungen grundsätzlich zwischen den folgenden Objekttypen unterschieden:
- Berechtigungsprofil (kurz: Profil),
- Einzelrolle,
- Sammelrolle,
- abgeleitete Rolle.
Berechtigungen werden in SAP mittels sogenannter Berechtigungsprofile gebündelt. Soll ein Endanwender Zugriff auf bestimmte Informationen oder Programme erhalten, ist es erforderlich, seinem Benutzer(konto) Berechtigungsprofile mit den notwendigen Berechtigungen zuzuweisen.
Unterscheidung zwischen Anwender und Benutzer
Ein (End-)Anwender ist eine Person bzw. ein Mitarbeiter Ihres Unternehmens, der ein IT-System nutzt. Ein Benutzer(konto) hingegen ist ein technischer Account auf dem IT-System, der es Mitarbeitern ermöglicht, auf ein gewünschtes IT-System zuzugreifen.
Zur einfachen Verwaltung von Berechtigungsprofilen wurde seitens der SAP der Profilgenerator eingeführt, den Sie mittels der Transaktion PFCG aufrufen können. Im Profilgenerator legen Sie sog. Rollen an, verwalten diese, definieren deren Attribute und ordnen ihnen Berechtigungen zu. Rollen ermöglichen die automatische Generierung eines Profils. Auch diese können Sie einem Benutzerkonto in SAP unmittelbar zuweisen. Damit einhergehend wird ihm jedoch immer automatisch auch das entsprechende, einer Rolle zugehörige Berechtigungsprofil zugeordnet.
Wie zuvor aufgelistet, gibt es drei unterschiedliche Arten von Rollen. In einer Einzelrolle sind, vereinfacht dargestellt, verschiedene Transaktionen und Berechtigungsobjekte enthalten, die Anwender für den Zugriff auf bspw. Programme oder Informationen benötigen. Sammelrollen wiederum ermöglichen Ihnen die Bündelung von Einzelrollen. Dies geschieht bspw. zur Verringerung des Pflegeaufwands bei der Benutzerverwaltung. Hätten Sie ausschließlich Einzelrollen im Einsatz, müssten Sie in SAP stets alle von einem Anwender benötigten Einzelrollen manuell zuordnen. In Sammelrollen fassen Sie fachlich verbundene Einzelrollen zusammen und ordnen dem Benutzer lediglich die übergeordnete Sammelrolle zu. Abgeleitete Rollen entstehen, indem Sie bestimmte, in einer Einzelrolle nicht näher definierte Organisationswerte wie bspw. Buchungskreise (in der SAP-Terminologie BUKRS) im Rahmen der Rollenableitung ausprägen. Einzelrollen, die in diesem Rahmen als Vorlage dienen, werden häufig auch als Masterrollen oder Stammrollen bezeichnet. Abgeleitete Rollen werden automatisch vom System inkl. der jeweiligen Organisationswerte erzeugt und gehören technisch gesehen ebenfalls zu den Einzelrollen. In Abbildung 2.1 veranschaulichen wir Ihnen nochmals die Funktionsweise der Rollenableitung.
Abbildung 2.1: Rollenableitung in SAP
Neben der Nutzung der über die PFCG automatisch aus Rollen generierten Profile können Sie nach wie vor manuelle Profile mittels der Transaktion SU02 anlegen und verwalten sowie diese Benutzerkonten zuordnen. Manuelle Profile werden mittlerweile jedoch nur noch selten eingesetzt, sodass wir diesen keine weitere Aufmerksamkeit schenken.
In Abbildung 2.2 stellen wir das Zusammenwirken von Rollen, Profilen und Berechtigungen zur Verdeutlichung grafisch dar.
Abbildung 2.2: Zusammenwirken von Rollen, Profilen und Berechtigungen
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